Aktienanalyse

Finanzielle Unabhängigkeit durch die richtigen Aktien


Bei der Aktienanalyse unterscheidet man zwischen der Fundamentalanalyse und der technischen Analyse.

Die Fundamentalanalyse legt ihren Fokus auf Kennzahlen. Die technische Analyse konzentriert sich auf vergangene und künftige Kursentwicklungen.

 

Aktienanalyse - Fundamentalanalyse

Zu den wichtigsten Kennzahlen zählen:

  • Eigenkapitalquote

  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

  • Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)

  • EBIT

  • Cashflow

  • Dividendenrendite

 

Die Bedeutung der Kennzahlen

Eigenkapitalquote

Umso höher die Eigenkapitalquote eines Unternehmens ist, desto höher ist die finanzielle Sicherheit eines Unternehmens.

Kommt es zu schwierigen Marktphasen, müssen sich Firmen mit hohem Eigenkapital kaum um ihre Zukunft sorgen. Unternehmen, die dagegen zu einem Großteil von fremdem Geld abhängig sind leben deutlich gefährlicher.

Auf der anderen Seite bieten Unternehmen mit einer geringen Eigenkapitalquote höhere Wachstumschancen, als Firmen mit einer hohen Eigenkapitalquote.

Unternehmen mit einem zu hohen Eigenkapitalanteil haben oftmals das Problem, dass Ihnen Investitionsmöglichkeiten fehlen. Gesellschaften, die mehr Fremdkapital haben, nutzen das Geld oftmals um zu wachsen.

Falls man sich also für ein Unternehmen mit höherem Fremdkapitalanteil entscheidet, sollte man wissen wie das Fremdkapital verwendet wird.

Die Eigenkapitalquote wird folgendermaßen berechnet:

Eigenkapitalquote = (Eigenkapital/Gesamtkapital) x 100

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis gibt an, nach wie vielen Jahren sich das eingesetzte Geld verdoppelt hat und berechnet sich wie folgt:

Kurs-Gewinn-Verhältnis = Börsenkurs/Jahresgewinn pro Aktie

 

Geht man beispielsweise davon aus, dass eine Aktie 3 € Gewinn macht und der Kurs bei 30 € liegt, ergibt sich daraus ein KGV von 10. Liegt der Kurs dagegen bei 60 €, steigt das KGV auf 20.

Im ersten Fall haben die Einnahmen die Aufwendungen also schon nach 10 Jahren gedeckt, während es im 2. Fall 20 Jahre dauert.

Allerdings bedeutet das nicht, dass Unternehmensanteile grundsätzlich dann gekauft werden sollen, wenn das KGV niedrig ist.

Ein niedriges KGV ist oftmals nämlich von einem niedrigen Börsenkurs abhängig.

Verhältnismäßig geringe Kurse treten allerdings nur auf, wenn der Markt nicht viel her gibt oder das Unternehmen in Schieflage geraten ist.

Sinkt im folgenden Jahr der Gewinn des Unternehmens immens, schlägt das KGV bei gleichbleibendem Kurs automatisch nach oben aus.

Gleichzeitig sollten Unternehmen mit höherem KGV nicht grundsätzlich gemieden werden, denn ein hohes KGV ist oftmals ein Zeichen für eine stabile Gewinnsituation.

 

Kurs-Buchwert-Verhältnis

Das KBV gibt das Verhältnis von Börsenkurs und Buchwert einer Aktie an. Es berechnet sich folgendermaßen:

Kurs-Buchwert-Verhältnis = Börsenkurs/Buchwert der Aktie

Buchwert der Aktie = (Bilanzwert - Schulden)/Ausgegebene Aktien

 

Grundsätzlich gilt ein KBV von 1 als Untergrenze für den Wert einer Aktie.

Ein KBV unter 1 ist ein Zeichen dafür, dass sich das Unternehmen in einer schwierigen finanziellen Situation oder in einer schlechten Marktphase befindet.

Liegt das KBV unter 1 bedeutet das, dass das entsprechende Unternehmen nicht mehr den Wert hat, zu dem es in der Bilanz aufgeführt ist.

Folglich bieten sich für risikobewusste Anleger besondere Chancen, da ein KBV unter 1 bedeutet, dass die Aktie eines Unternehmens günstiger ist, als dessen tatsächlicher Wert.

 

EBIT

Beim EBIT handelt es sich um eine Kennzahl, die es ermöglicht Unternehmen aus verschiedenen Ländern miteinander zu vergleichen.

Die Kürzel stehen dabei für Earnings Before Interests and Taxes.

Übersetzt stellt die Kennzahl den Gewinn eines Unternehmens vor Zinsen und Steuern dar.

Die Berechnung gestaltet sich folgendermaßen:

EBIT = Gewinn - Verzinsung von Fremdkapital - Steuern

 

Dadurch können beispielsweise unterschiedliche Steuersätze aus verschiedenen Ländern außen vor gelassen werden.

Folglich ist es leichter den tatsächlichen Gewinn internationaler Konzerne miteinander zu vergleichen.

 

Cashflow

Der Cashflow stellt die Differenz der Einnahmen und Ausgaben, die aus der reinen Geschäftstätigkeit des Unternehmens entstehen, dar.

Daraus kann man die tatsächliche Finanzkraft einer Gesellschaft ableiten.

Ein hoher Cashflow steht dementsprechend für eine gute finanzielle Ausgangslage.

In diesem Fall steht das Geschäft des Unternehmens auf einer stabilen Basis für  die Zukunft.

Ist der Cashflow dagegen negativ bedeutet das, dass sich die Gesellschaft in einer finanziell schwierigen Situation befindet.

 

Dividendenrendite

Unter einer Dividende versteht man die jährlich anfallende Gewinnbeteiligung, die Aktionäre erhalten.

Fällt die Dividende verhältnismäßig hoch aus, kann das ein Zeichen für eine rentable Geschäftstätigkeit sein.

Durch diese Art der Gewinnausschüttung können Anleger Einnahmen durch Aktien erwirtschaften, ohne dass dabei Kurssteigerungen eintreten müssen.

Die Dividendenrendite berechnet sich folgendermaßen:

Dividendenrendite =
Dividende/Aktienkurs

 

Beträgt die Dividende also beispielsweise 7 € bei einem Aktienkurs von 100 € bedeutet das, dass die Dividendenrendite bei 7 % liegt.

Lässt man Kursveränderungen außen vor hätte man sein eingesetztes Kapital also allein durch Dividendeneinnahmen bereits nach 14 Jahren verdoppelt.

Dividendenrenditen von 7 % sind zwar nicht die Regel, dennoch gibt es Aktientitel die solche Erträge durchaus erwirtschaften.

 

Aktienanalyse - Technische Analyse

Die Technische Analyse legt ihren Fokus, im Gegensatz zur Fundamentalanalyse nicht auf Kennzahlen oder Unternehmensstrategien.

Die Aktienauswahl erfolgt bei der technischen Aktienanalyse anhand der Charttechnik.

Die Charttechnik setzt ihre Schwerpunkte auf das Lesen von Chartmustern.

Unter einem Chart versteht man die grafische Abbildung eines Kursverlaufs.

Man geht davon aus, dass einzelne Muster im Chart Auskunft über die künftige Kursentwicklung von Aktien geben.

Hierbei spielen insbesondere die Entwicklung von Trends eine übergeordnete Rolle.

 

Was ist ein Trend?

Unter einem Trend versteht man die wechselseitige Auf- und Ab-Bewegung einer Kurskurve.

Dabei liegt der Fokus auf der Richtung, die der Kurs langfristig einnimmt.

Bei der Betrachtung von Trendkurven unterscheidet man zwischen einem Aufwärtstrend, einem Abwärtstrend und dem Seitwärtstrend.

 

Der Aufwärtstrend

Aufwärtstrend

Das obige Schaubild zeigt einen klassischen Aufwärtstrend.

Der Aufwärtstrend kennzeichnet sich durch aufsteigende Hoch- und Tiefpunkte.

Nach jedem Zwischentief übersteigt der Kurs den letzten Hochpunkt und es bildet sich ein neues Hoch.

Solange das letzte Zwischentief nicht nach unten durchbrochen wird ist der Aufwärtstrend intakt.

Begründet wird dieses Phänomen durch die Psychologie der Anleger.

Investoren werden insbesondere auf diejenigen Aktien aufmerksam deren Kurs steigt.

Kommt es bei solchen Aktien dann zu einer Abwärtsbewegung wird dieses Zwischentief zum Einstieg genutzt.

Dementsprechend gibt es mehr potentielle Käufer als Verkäufer, wodurch der Kurs erneut ansteigt.

 

Der Abwärtstrend

Abwärtstrend

Der Abwärtstrend stellt genau das Gegenteil des Aufwärtstrends dar.

Dieser kennzeichnet sich durch absteigende Hoch- und Tiefpunkte.

Solange das letzte Tief überwunden wird und sich ein neuer Tiefpunkt bildet ist der Abwärtstrend intakt.

Ähnlich wie beim Aufwärtstrend bieten hier die Zwischenhochs einen geeigneten Ausstiegszeitpunkt aus einer Aktie an.

 

Der Seitwärtstrend

Seitwärtstrend

Unter einem Seitwärtstrend versteht man eine Aneinanderreihung von lokalen Hoch- und Tiefpunkten, die weder das letzte Hoch übersteigen, noch das letzte Tief unterbieten.

Der Seitwärtstrend tritt in Marktphasen auf, in denen wenig Impulse von außen auf den Markt einwirken.

Die Aktie weiß sozusagen nicht wo sie hin will und wartet zunächst die Bekanntgabe der nächsten Wirtschaftsindikatoren oder Quartalszahlen ab.

 

Der Trendbruch

An der Börse hat so gut wie jeder Trend auch irgendwann einmal ein Ende.

Folglich kommt ein Trendbruch zu Stande.

Ein Trendbruch zeigt sich bei den verschiedenen Trendarten auf unterschiedliche Weise.

Die Tiefpunkte stellen nach unten hin Unterstützungslinien dar, die weitere Kursrutsche abfangen.

Die Hochpunkte dagegen sind Widerstände, die besonders in Phasen eines Seitwärtstrends immer wieder ertastet aber nicht überwunden werden.

Das erste Anzeichen auf einen Trendbruch bei einem Aufwärtstrend zeichnet sich durch das Unterschreiten des letzten Zwischentiefs aus.

Schafft es der Kurs daraufhin nicht ein neues Hoch zu bilden, ist das ein Zeichen für einen Trendbruch.

Der Trendbruch kann dementsprechend ein Verkaufssignal darstellen.

Falls weitere Hoch- und Tiefpunkte in absteigender Form folgen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Abwärtstrend eingeleitet wird.

In diesem Fall sollten Sie sich zumindest auf eine vorübergehende Durststrecke einstellen.

Der Trendbruch bei einem Abwärtstrend ist in vielen Fällen ein günstiger Einstiegszeitpunkt für eine Aktie.

Schafft der Kurs der Aktie es nicht ein neues Tief zu bilden und schießt gleichzeitig über das letzte Hoch hinaus, ist das ein Zeichen für eine Trendwende.

Folgen auf das letzte hoch weitere Hochpunkte kann das ein Kaufsignal darstellen.

Bei einem Seitwärtstrend kann der Trend in zwei Richtungen gebrochen werden.

Unterschreitet der Kurs die Aneinanderreihung der letzten Tiefpunkte erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt eines Abwärtstrends.

Bricht der Kurs über die letzten Hochs hinaus aus, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Aufwärtstrend eingeleitet wird.

 

Wie finde ich die richtige Strategie?

Nachdem Sie nun erfahren haben, nach welchen Kriterien Sie die besten Aktien auswählen benötigen Sie eine Strategie.

Hier erfahren Sie, wieso eine passende Strategie so wichtig ist und welche Aktienstrategien sich bereits bewährt haben.